Dialog Hansestadt Attendorn Räumliche Entwicklung

Neuaufstellung des Einzelhandels und Zentrenkonzept für die Hansestadt Attendorn

  • Status Kürzlich beendet
  • Zeitraum 30.09.2024 bis 31.10.2024
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Nachdem in den Jahren 2014 und 2018 nur wesentliche Bausteine des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts der Hansestadt Attendorn, die Gesamtfassung stammt aus dem Jahre 2009, aktualisiert wurden, wurde in 2023 die Neuaufstellung des Einzelhandels –und Zentrenkonzeptes angestoßen. Mit der Neuaufstellung wurde das Büro GESELLSCHAFT FÜR MARKT - UND ABSATZFORSCHUNG MBH (GMA) aus Köln beauftragt. Das Konzept befasst sich gesamtheitlich mit dem Einzelhandelsstandort Attendorn und betrachtet neben den Rahmenbedingungen und allgemeinen Entwicklungen im Einzelhandel vor allem folgende Themen für Attendorn:

- Die Angebots- und Nachfragesituation mit der Nahversorgungssituation in Attendorn und entsprechenden Empfehlungen

- Das Sortimentskonzept mit der „Attendorner Liste“, die neben den nahversorgungsrelevanten die für die Funktionsfähigkeit der Innenstadt bedeutsamen Sortimente benennt

- Das Standortkonzept mit räumlicher Abgrenzung des Zentralen Versorgungsbereiches (ZVB) in der Innenstadt und einer Nahversorgungslage in Ennest

- Steuerungsempfehlungen des Einzelhandels innerhalb des ZVB

Mit der Neuaufstellung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Hansestadt Attendorn wird somit wiederum eine Analyse und Prognose der notwendigen Daten und Informationen bereitgestellt, um zielgerichtete handelsbezogene und bauleitplanerische Entscheidungen treffen zu können.

In Form eines kurzen Fazits können die wichtigsten Ergebnisse des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes wie folgt zusammengefasst werden:

- Die Hansestadt Attendorn wird mit ihren rund 24.700 Einwohnern landesplanerisch als Mittelzentrum eingestuft. Die Einzelhandelsrelevante Kaufkraft ist deutlich überdurchschnittlich. Attendorn ist ein attraktiver und starker Standort (deutlich positiver Pendler-Saldo, nur leichter Bevölkerungsrückgang prognostiziert und vorhandenes überdurchschnittliches touristisches Potenzial).

- Die Einzelhandelsausstattung der Hansestadt Attendorn hat sich rückläufig entwickelt; im August 2023 umfasste die Ausstattung insgesamt 125 Betriebe (Vergleich 2018: - 26 Betriebe / - ca. 17,2 %) mit einer Gesamtverkaufsfläche von 34.370 m² (Vergleich 2018: - 1.280qm / - ca. 3,6 %) und einer Bruttoumsatzleistung von ca. 131,4 Mio. EUR im Jahr 2016 (Vergleich 2018: ca. - 0,6 %).

- Das größte flächenbezogene Angebot in der Hansestadt Attendorn stellt nach wie vor die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel (ca. 1/3 der Gesamt-VK) dar.

- Die Analyse der Betriebsgrößenstruktur macht deutlich, dass der Einzelhandelsbestand in Attendorn von Betrieben mit einer Verkaufsfläche von unter 200 m² dominiert wird; Betriebe mit 800 m² und mehr machen etwa 55 % der Gesamtverkaufsfläche aus. Der Schwerpunkt liegt im ZVB, hier sind etwa zwei Drittel der Einzelhandelsbetriebe (83 Betriebe bzw. 66 %) ansässig. 

- Sowohl die räumliche, die quantitative, als auch die qualitative Nahversorgungssituation in Attendorn weist auf Nachholbedarfe im Segment Nahrungs- und Genussmittel hin. In erster Linie ist dabei auf die räumliche Versorgungslücke im Nordwesten der Attendorner Kernstadt hinzuweisen. Es gibt Potential für einen weiteren Lebensmittelvollsortimenter und Erweiterungsbedarf bei zwei Lebensmitteldiscountern. Im Vergleich mit anderen Gemeinden und Städten ähnlicher Größenordnung zeigt sich Atttendorn bezüglich der Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner insgesamt als unterdurchschnittlich aufgestellt. 

- Den Attendorner Einwohnern steht ein deutlich überdurchschnittliches einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von ca. 200,4 Mio. EUR zur Verfügung (Vergleich 2018: 155,4 Mio. EUR, + ca. 29 %). Die Gesamtzentralität beträgt ca. 66 % (Vergleich 2018: ca. 85%). Insbesondere die Zentralität im Sortiment Nahrungsund Genussmittel (67) ist als ausbaufähig zu bewerten. Verschiedene branchenbezogene Entwicklungspotenziale wurden für Attendorn herausgearbeitet. - Das Attendorner Hauptzentrum weist einen Einzelhandelsbestand von 83 Einzelhandelsbetrieben und ein vielfältiges Angebot an Komplementärnutzungen auf. Verzeichnet wurde eine Verringerung der Betriebsanzahl (- 12 Betriebe bzw. rd. - 13 %) und eine Vergrößerung der Gesamtverkaufsfläche (rd. + 480 m² bzw. rd. + 3 %). Attendorn zeichnet sich durch ein städtebaulich aufgewertetes Zentrum mit hohem Aufenthaltspotenzial und fußläufiger Erlebbarkeit in den Haupt- und Nebenlagen mit hohem touristischen Potenzial (u. a. mit Sehenswürdigkeiten wie dem „Sauerländer Dom“, dem Südsauerlandmuseum und dem Marktplatz) aus. Mit insgesamt 15 Leerständen besteht eine noch moderate Leerstandsquote und keine größere räumliche Konzentration von Leerständen in der Innenstadt.

- Die Ziele für die Einzelhandelsentwicklung in Attendorn wurden an die aktuellen Gegebenheiten angepasst und vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Rahmenbedingungen (Konkurrenz durch den Online-Handel, Spätfolgen der Corona-Pandemie, Konsumzurückhaltung in Folge der hohen Inflation) ist der Fokus auf den Schutz und die Stabilisierung der vorhandenen Einzelhandelsstrukturen in Attendorn und weniger auf den Ausbau zu richten.

Entwicklungspotenziale und Ziele

  • Sicherung als Hauptgeschäftsbereich der Stadt Attendorn mit Versorgungsfunktion für das gesamte Stadtgebiet sowie Erhalt und Weiterentwicklung des Angebotes 
  • Lenkung des zentrenrelevanten Einzelhandels in den zentralen Versorgungsbereich. Weitere Flächen und Standortentwicklungen mit zentrenrelevanten Sortimenten an dezentralen, nicht integrierten Standorten sind hingegen zu vermeiden. 
  • Sicherung der Grundversorgung für die Bevölkerung im Stadtgebiet 
  • Bestehendes Potenzial für die Ansiedlung weiterer kleinteiliger Einzelhandelsbetriebe in den Hauptlagen des Zentrums (z. B. Blumengeschäft, Kiosk / Lotto-Toto, sonstige Fachgeschäfte mit zentrenrelevanten Kernsortimenten), Nebenlagen sind prädestiniert für ergänzende, spezielle Angebotsformate […] 
  • Wiederbelebung der derzeit leerstehenden Ladenlokale zur Steigerung der Attraktivität in der Innenstadt und damit einem Entgegenwirken des Trading-Down-Prozesses. Kleinteilige Einheiten können für spezialisierte Angebote und individuelle Konzepte genutzt werden, um den Einzelhandelsplatz Innenstadt Attendorn in Zusammenschau mit den städtebaulichen Rahmenbedingungen zu profilieren […] 
  • Sicherung und Förderung des Wochenmarktes in Attendorn
  • Fortführung der städtebaulichen Aufwertungsprozesse in der Innenstadt
  • Einheitliche Fassadengestaltungen in den Haupteinkaufslagen (konsequente Umsetzung der Gestaltungssatzung) 
  • Veraltete Schaufenstergestaltungen mithilfe moderner Gestaltungskonzepte erneuern (z. B. durch Weiterbildung von interessierten Gewerbetreibenden durch entsprechende (Online-)Kurse oder Workshop-Angebote)
  • Möglichkeit zur Erweiterung von Lidl am bestehenden Standort (unter Einbeziehung der oben dargestellten Potenzialfläche) prüfen

Kontaktperson

Hansestadt Attendorn, Amt für Planung und Bauordnung, Kölner Straße 12, 57439 Attendorn

planbau@attendorn.org

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