Veranstaltung Kreis Paderborn Gesundheit und Pflege

Fachtagung Umgang mit Erwachsenen mit FAS (Fetales Alkoholsyndrom) im Hilfesystem

  • Status Beendet
  • Termin 01.06.2023 09:00 Uhr
  • Teilnehmer 76 Teilnehmer
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FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder – zu Deutsch: Fetale Alkohol-Spektrum-Störung) bezeichnet alle Krankheitsbilder, die durch alkoholbedingte Einflüsse die Entwicklung des Embryos oder des Fetus beeinträchtigen. Dazu gehören das Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms (FAS), das partielle fetale Alkoholsyndrom (pFAS) sowie die entwicklungsneurologische Störung nach vorgeburtlicher Alkoholexposition (ARND).

Menschen, die unter FASD leiden, weisen neben Verhaltensstörungen und Hirnfunktionsstörungen als Folge der neurotoxischen Wirkung des Alkohols oftmals auch körperliche Veränderungen auf, die vor allem im Kindsalter sichtbar sind, aber bis ins Erwachsenenalter auffällig sein können. Menschen mit FAS erreichen häufig nur eine geringe Körpergröße und haben Fehlbildungen im Gesicht. Daneben sind Skelettveränderungen, Herzfehler, Genital- und Nierenfehlbildungen mögliche Folgen der Alkoholexposition im Mutterleib.

Vor allem bei pFAS und ARND treten diese körperlichen Fehlbildungen und somit Indikatoren für FASD jedoch häufig nicht auf, weshalb die Verhaltensstörungen aufgrund der hirnorganischen Schädigung für andere Menschen nicht verständlich sind und mutwillig wirken.

Erwachsene Menschen mit FAS fallen durch eine nicht altersentsprechende Entwicklung auf. Ein unabhängiges Leben ist nicht möglich, da die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit dafür nicht ausreichen. Körperpflege und Tagesplanung bedürfen ständiger Anleitung und Kontrolle. Auch in Bezug auf Sozialkontakte, Verständnis von Zeit und Geld, bei der Einhaltung von Regeln und Normen und bei der Abwehr von selbst- oder fremdgefährdendem Verhalten brauchen erwachsene Menschen mit FAS Hilfe.

In puncto Arbeit und Berufsleben haben Betroffene mit FAS häufig Schwierigkeiten, da sie, selbst mit Schulabschluss, in der Berufsausbildung bei Problemen nicht mehr auf die Hilfe von Eltern oder Lehrern zurückgreifen können. Selbstständiges Arbeiten wird erwartet, Arbeitsschritte werden nur einmal erklärt und dann vorausgesetzt. Diese Dinge kann ein Mensch mit FAS nicht leisten. So kommen selbst wohlwollende Ausbilder im Umgang mit einem Menschen mit FAS an ihre Grenzen, was nicht selten zu Misserfolgen und Ausbildungsabbrüchen führt. Menschen mit FAS brauchen im Berufsleben eine klare Routine und mehrmaliges Wiederholen von Tätigkeitsabläufen.

Schätzungen zufolge leben im Kreis Paderborn zurzeit ca. 950 erwachsene Menschen mit FAS. Um diesen Menschen gerecht zu werden und eine adäquate Versorgung und wertschätzenden Umgang, sowohl im ambulanten auch im stationären Kontext zu sichern, bietet der Sozialpsychiatrische Dienst am 01.06.2023 im Kreishaus Paderborn eine Fortbildung für Fachkräfte zum Thema „Umgang mit erwachsenen Menschen mit FAS im Hilfesystem“ an. Für die allgemeinen Informationen zum Thema FAS/FASD sorgt Diplompsychologe/ Psychotherapeut Dr. Reinhold Feldmann.

Am Nachmittag werden fünf Seminareinheiten verschiedener Themen in zwei Durchgängen angeboten und inhaltlich konkretisiert.

So informiert Dr. Constanze Kuhnert als langjährige Psychiaterin und Gesundheitsamtsleitung über Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit FAS im Erwachsenenalter während Isolde Obermann vom Jugenddorf Petrus Damian den systemischen Blick auf soziale Kontakte und Beziehungsprozesse in der familienanalogen Betreuung richtet.

Valentina Beckin von der Caritas Suchtkrankenhilfe stellt einen zielgruppenorientierten Ansatz der Gesprächsführung zum Thema Suchtverhalten vor und geht der Frage zu Möglichkeiten der Suchtprävention nach.  

Inwieweit erwachsene Menschen mit FAS ins Arbeitsleben integriert werden können, und wie dies erfolgreich gelingen kann, erklärt Nikolas Schulz von den Caritas Wohn- und Werkstätten.

Aus erster Hand informieren Corinna Schlote aus dem Wittekindshof und Kirsten Badengoth aus dem Stift Tilbeck als Best-Practicer, wie Paderborner Leistungsträger sich konzeptionell mit geeigneten Versorgungsangeboten für die Zielgruppe aufrüsten können.

Mit der verbindlichen Anmeldung fällt eine Teilnehmergebühr von ca. 25-35 Euro an. Die konkrete Teilnehmergebühr richtet sich nach der Teilnehmeranzahl und wird nach Anmeldeschluss festgesetzt.

 

Veranstaltungstermin
Donnerstag 01.06.2023 09:00 - 15:30 Uhr
Veranstaltungsort
Großer Sitzungssaal A.01.09. im Kreishaus Paderborn
Aldegreverstraße 10, 33102 Paderborn

Kontaktperson

Kontakt und Organisation: Zehra Bavli

Sachgebiet Sozialpsychiatrischer Dienst

Gesundheitsamt Kreis Paderborn

Tel. 05251 308 5378

Aldegreverstr. 16

33102 Paderborn

bavliz@kreis-paderborn.de

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Aldegreverstraße 10-14
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