Ein paar Anmerkungen hierzu hätte ich auch noch.
So ein gemeinsamer Rad- und Wirtschaftweg (natürlich auch für Fußgänger) ist eine super Sache, man muss keine eigenen Wege bauen.
Wenn man sich den Bau schon spart, könnte aber die Instandhaltung wenigstens genauso angegangen werden.
Ich weiß z.B. nicht, wie es einem neuen Asphalt (z.B. am Umspannwerk) bekommt, wenn dort schwere Fahrzeuge das Bankett auf der Fahrbahndecke verteilen und dann darauf fahren. Unweit des Abzweigs nach Oberzier liegt davon extrem viel herum. Das muss da weg, da rollt man drauf wie auf Murmeln. Und bald ist es morgens nicht mehr taghell, nicht jeder hat besseres Licht als in der StVZO vorgeschrieben.
Wege, die für die Benutzung durch Fahrräder vorgesehen sind, haben auch in einem befahrbaren Zustand gehalten zu werden. Die Fahrbahn wird wöchentlich gereinigt. Und die Radwege?
Bettelampeln sind ein Radverkehrshemmnis. Ich habe mich schon heftig mit Straßen NRW (sollte eher Autoverkehr NRW heißen) gezankt, die sitzen auf beiden Ohren, wenn man nicht an jeder Kreuzung der einzige sein will, der nicht nur zwei Ampelphasen braucht (beim Linksabbiegen), sondern auch mit dran sein will.
Die Beschilderung für Fahrräder ist vielerorts nicht eindeutig, mancherorts abstrus und gefährlich (z.B. Sportanlagen). Die Liste ist länger als ich hier Platz habe. Und ich rede nur von den Wegen, die ich selber befahre, das sind nicht mal alle.
Die Schilder "Fahrräder frei" sollten durch aufgemalte Piktogramme ersetzt werden, Denn "Fahrräder frei" heißt laut StVO Schrittgeschwindigkeit, was ich mit "Fahrrad schieben" übersetzen würde.
Die Straßen rund um die Grundschule sind so eng, dass ein Einbahnstraßenkonzept her sollte.
Die Fahrradprüfungen der Grundschule sollten in die 3. Klasse vorverlegt werden. Hieße natürlich, dass man einmalig doppelt dran wäre. Derzeit sind die Prüfungen ganz am Ende der 4. Klasse, dann kann man sie sich auch gleich schenken. Für 2 Monate Schulweg (danach sind alle Schulen ziemlich weit weg) lohnt sich das eher nicht.
Das größte Hemmnis sehe ich aber im Autoverkehr. Wer traut sich schon auf dieselben Fahrbahnen, auf denen Autofahrende Tempo 50 (effektiv also ca. 65) fahren wollen?
Das ist so viel schneller, da will naheliegenderweise niemand warten. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht eng geschnitten werde, weil es trotz Engstelle mit 50 weitergehen MUSS.
An sehr vielen Stellen sind diese 50 ohnehin viel zu hoch:
-Übergang Breite Str. / Mühlenstraße "rechts-links-Schikane", keine sichere Querungsmöglichkeit für Fußgänger
-Supermärkte Neue Mitte (zu viel los, um vom Parkplatz kommend alles im Blick zu halten)
-Fußgängerampel Alte Mitte (es gab schon einen Unfall mit einem Schulkind dort)
-Forststr. Nähe Kreisverkehr, hier queren die Radwege, Zufahrt zu den Sportanlagen
-Ortsdurchfahrt Krauthausen (viel zu eng für Tempo 50)
Da das fast alle Bereiche sind, in denen Tempo 50 überhaupt noch zulässig ist, kann man auch gleich Tempo 30 als Standard im gesamten Gemeindegebiet innerorts vorschreiben (Ausnahme evtl B56). Ein generelles Überholverbot (VZ 277.1) am besten gleich mit, denn die Überholabstände werden kaum eingehalten. Aus den "Zone 30" Schildern kann man dann ja "20" machen, wenn man die Schilder nicht wegwerfen will. Spanien macht es genauso, warum nicht auch wir? Eine Ortsdurchfahrt verlängert sich dadurch so gut wie gar nicht, höchstens um 2 Minuten, wenn überhaupt. Und beinhaltet die Verkehrswende nicht auch, weniger Autoverkehr zu haben?
Es ist noch ein weiter Weg, bis wir Niederländische Verhältnisse haben. Das sollte uns aber nicht abhalten.